In
den frühen Morgenstunden des Ostersonntags feierte die Pfarrgemeinde Schönthal
die Auferstehungsstunde Jesu Christi. Wider Erwarten sei in dem verlesen
Markus - Evangelium von der Botschaft der Auferstehung kein Wort des
Jubels oder Enthusiasmus zu spüren, so Pfarrer Alfons Eder. Ostern dürfe
auch nicht gleichgesetzt werden mit der Wahrwerdung menschlicher
Erwartungen und Wünsche. Vielmehr sei Ostern als große Gnade Gottes und
dass sich der Glaube immer wieder durchsetze, zu werten.
Nach
der Segnung des Osterfeuers und dem Lobpreis der Osterkerze vor der
Pfarrkirche, zog Pfarrer Alfons Eder gemeinsam mit den vielen Ministranten
in das noch finstere Gotteshaus ein. Mit dem dreimaligen Ruf „Lumen
Christi“ und der Antwort „Deo gracias“ hielt das Licht der
Osterkerze Einzug "in das Dunkel der Herzen" und wurde an die Gläubigen
weitergegeben.
Von
Gottes Werk, der Schöpfung und der Erschaffung des Menschen aus dem
Nichts, der Flucht der Israeliten aus Ägypten und der Befreiung von Sünde
und Tod durch Christi Auferstehung zeugten die drei Lesungen des
Festgottesdienstes. Im Evangelium verkündete Pfarrer Eder die wenig
freudig dargestellte Osterbotschaft der Auferstehung nach dem Markus -
Evangelium.
In
seiner prägnanten Predigt sprach der Geistliche von einer vielfach geläufigen
Fehlinterpretation der Osterbotschaft. Das vorgetragene Evangelium der
Auferstehung nach Markus mute mit dem Schluss "Und sie gingen hinaus
und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen.
Und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich." seltsam
an. Es werde eine Art Gottesschrecken verbreitet. "Ostern ist nicht
die Erfüllung menschlicher Erwartungen und damit auch nicht Ergebnis
menschlicher Einbildungskraft. Von den Toten auferstehen war das letzte,
ja das Allerletzte, an was die Frauen gedacht hatten. Wenn es nach
menschlichen Ermessen gegangen wäre, wäre das Evangelium von der
Auferstehung nicht bekannt geworden. Trotzdem ist die Osterbotschaft in
die Welt hineingekommen. Gott setzt sich immer durch, auch gegen den
Willen der Menschen und schenkt uns im Glauben und in der Möglichkeit,
glauben zu dürfen, seine große Gnade." verkündete Pfarrer Eder.
Nach
der mit geweihten und lebendigen Wasser vorgenommenen Segnung der Gläubigen
bekräftige die Pfarrgemeinde diesen geschenkten Glauben im Taufbekenntnis
und der gemeinsamen Feier der Eucharistie.
Festlich
umrahmt wurde der Gottesdienst durch den Kirchenchor Schönthal unter
Leitung von Edith Pongratz. Mit Teilen der Messe "Missa brevis a tre
voci" von Michael Haydn stellten sie den besonderen Charakter der
Auferstehung würdevoll heraus. |