100 Jahre Pfarrei Döfering

 

Mit „jung, aktiv und innovativ“ beschrieb Bürgermeister Ludwig Wallinger die Pfarrei St. Ägidius Döfering anläßlich Ihres 100. Neugründungsfestes und traf damit den Nagel auf den Kopf.

Am vergangenen Sonntag feierte die Pfarrei St. Ägidius Döfering ihren 100-jähriges Bestehen als Höhepunkt eines Jubeljahres als große Familie mit einem Fest auf dem Kirchplatz. Laut Heimatforscherin Elfriede Dirschedl zeichnete Döfering seit vielen Jahrhunderten  vor allem eines aus: Der Zusammenhalt untereinander. So auch diesmal! Nachdem weder Pfarrgemeinderat oder Kirchenverwaltung allein in der Lage gewesen wären ein solches Fest zu stemmen richteten diese  im Frühjahr vorsichtig die Anfrage an die örtlichen Vereine mit der Bitte um Unterstützung. Schnell war klar, dass auf die Dorfgemeinschaft gezählt werden konnte und so nahm das Fest unter Hilfe von Obst- und Gartenbauverein, Freiwillige Feuerwehr, KLB, Burschenverein, Rhaner Waldkapellenverein und   KLJB seinen Lauf.

Am Festtag versammelte sich bei Kaiserwetter dazu der Kirchenzug am Feuerwehraus zur Aufstellung. Die Döferinger Blaskapelle führte Zug an, gefolgt von der Geistlichkeit und den Vereinen.

Der Festgottesgottesdienst wurde vom Döferinger Kirchenchor unter der Leitung von Barbara Zwicknagl, verstärkt mit den Instrumentalisten Lena Dirscherl (Orgel) Rudi Zwicknagl (Trompete) und Anna Dirscherl an der Geige, gestaltet. Im Altarraum nahmen Pfarrer Alfons Eder, Pfarrer Erwin Bauer, Pater Alois Stautner und Diakon Alfons Eiber, Platz. Die Festpredigt übernahm dann der frühere Pfarrer der Pfarrei Döfering, Erwin Bauer, welche er von 1987 –2003 leitete. In dieser Zeit entstand vor allem die Kirche im jetzigen Erscheinungsbild, die neue Orgel sowie die Zusammenlegung der Pfarreien Schönthal und Döfering.

Zu Beginn nahm er Bezug auf den Propheten Jeremia:

„Der Prophet Jeremia forderte die Bewohner Juda von Jerusalem auf als er schwere Zeiten aufziehen sah: Nehmt Neuland unter den Pflug und säht nicht in die Dornen!

Als Aufruf zur Buse und Umkehr war dieser, in erster Linie an die Priester der damaligen Zeit als der persönliche Vorteil vorne angestellt wurde und Veränderung eingebremst wurde, gedacht. Auf die heutige Zeit übertragen legte er der Kirche und den Gläubigen nahe, neue Wege zu beschreiten und damit Neuland zu betreten. Als Pfarrer Bauer 1987 die erste Zusammenlegung von Pfarreien in der Diözese Regenburg angehen durfte, war das sicher das Betreten von Neuland. Auch heute muss mit der weiteren Zusammenlegung von vielen Pfarreien wieder Neuland betreten werden um dem Priestermangel zu begegnen. Für den einzelnen bedeutet es vom Gewohnten Abschied zu nehmen. Trotz aller Bedenken sollten die Christen darin eine Chance sehen, denn Neues ist nicht unbedingt schlecht. Nur mit Mut und Wagnis können wir die kommenden Herausforderungen bestehen. Heruntergebrochen auf eine Pfarrei bedeutet es,  dass man vor Ort die Dinge zu einem Besseren führt und Neuland unter den Pflug nimmt auch wenn es anstrengend ist. Das geht aber zur Zusammen, denn was helfen die schönsten Kirchen und Pfarrheime, wenn die Menschen fehlen? Zum Abschluss zitierte er noch Papst Franziskus: „Es ist notwendig, dass die Pfarrhöfe und Gemeinden zu Orten werden, von denen die getauften als Missionare ausziehen und bei der Rückkehr mit Freude von den Wundern, die er Herrn gewirkt hat, erzählen.“

Auch der Erste Bürgermeister der Pfarrei Schönthal überbrachte die besten Wünsche der Gemeinde:

„Mit Blick auf die Vergangenheit von Döfering ist das 100- jährige Fest ein sehr junger Geburtstag, denn es gibt Auszeichnungen in denen Döfering schon 1297 als Pfarrei aufgeführt wird. Für das Umland und auch für Döfering kamen in der Folgezeit schwere Zeiten mit den Hussiteneinfällen und der Reformation. 1557 wurde der katholische Priester vertrieben und Döfering musste mehrfach die Konfession wechseln und verarmte in Folge nach dem 30- jährigen Krieg. In den kommenden Jahrhunderten musste die Kirche zweimal aufgebaut werden ehe 1924 die Pfarrei Döfering neu errichtet werden konnte. Gläubige Menschen haben die Kirche aufgebaut und getragen wie sich heute ist. Jung, aktiv und innovativ präsentiert sie sich. So sind heute Kommune und Pfarrei Heimat für unsere Menschen. Die Gemeinde wird auch in Zukunft an der Seite der Pfarrei Döfering stehen.

Im Anschluss fand dann das weltliche Fest im Umfeld um die Döferinger Kirche statt. Am Vortag wurde eigens ein Zelt aufgestellt. In der Garage vom Gasthaus Windmaißer konnte der OGV dankenswerte Weise die Festküche einrichten. Die FFW Döfering übernahm den Ausschank und die KLB konnte wieder zahlreiche Damen zu leckeren Kuchenspende überreden. Die OGV Kindergruppe hatte großen Zulauf beim Kinderschminken. Auch haben die Kinder zwei Leinwände als Erinnerung gestaltet. Im Jugendheim wurde eine große Fotoausstellung, die mit Bildmaterial von 1911-2024 einen großen Bogen aufspannte, angeboten. Dabei wurde Bildmaterial größtenteils von Peter Schütz (Zweitraum ca. 1911 -1980) Sepp Schneider +21.07.2016 (Zeitraum ca. 1985-2008) und Roland Dirscherl (Zeitraum 2006-2024) verwendet. Viele Döferinger konnten sich selbst, ihre Eltern oder sogar Großeltern auf den Bildern finden. Jeder Verein bekam eine Stellwand. Auch das Kirchenleben, die Ministranten oder auch bisher nicht veröffentlichtes Bildmaterial von den zahlreichen Baumaßnahmen waren zu sehen. Die Galerie der Jahrgänge der Kommunionkinder dürfte gefühlt der Renner gewesen sein.

Die Pfarrei Döfering  ist mit dem Kirchenumbau und dem späteren  Neubau des Pfarr-, Dorf-, und Jugendheims heute sicher die Summe von vielen richtigen Entscheidungen die im Einklang zwischen Pfarrer, Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat getroffen wurden und kann sich wie Bürgermeister Wallinger zurecht bemerkte als jung, aktiv und innovativ bezeichnen und ist so für die kommenden Zeit bestens gerüstet.

Impressionen vom Fest:-)

 

 

 

   

            

 

Kategorien: Döfering

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