Fronleichnam als Nachfeier des Gründonnerstags – Traditionen entfallen erneut
Fronleichnam, das Hochfest des Leibes und Blutes Christi hat die Pfarrgemeinde Schönthal auch im Jahr 2021 ohne die ansonsten übliche Prozession mit dem Allerheiligsten durch den Ort, ohne die vier Stationen mit den geschmückten Altären, ohne Kommunionkinder, ohne Vereine und Blasmusik und damit ohne nahezu alle traditionellen Gepflogenheiten gefeiert. Lediglich die vor und in der Pfarrkirche aufgestellten frischen Birken vermittelten etwas von der ansonsten üblichen Fronleichnamsstimmung.
Pfarrer Alfons Eder bezeichnete in seiner Begrüßung das Fronleichnamsfest der Übersetzung zu Folge als Hochfest des Leibes und Blutes Christi. Dieses knüpfe an den Gründonnerstag an. Am Gründonnerstag habe Jesus das eucharistische Mahl, das Sakrament der Eucharistie eingeführt. Doch am Gründonnerstag sei kein Platz für Freude gewesen. Daher werde an Fronleichnam die leibliche Gegenwart Jesu Christi in den Gestalten von Hostie und Kelch geehrt und nachgefeiert. In seiner Predigt ging Pfarrer Eder auf die Entstehung des eher jungen Festes im 12. Jahrhundert ein. Eine Augustinernonne habe damals wiederholt einen Traum gehabt, in dem ihr der Mond mit einem Fleck als Makel im Kirchenjahr erschien ist, das Fehlen einer Feier zu Ehren der Hostie. Der ortsansässige Bischof und spätere Papst Urban IV hörte davon und führte dieses Fest in der gesamten Kirche ein. Später kam die Prozession hinzu. Aus dem anbetenden Schauen und dem lediglich jährlichen Empfang der Hostie zu Ostern entwickelten sich über die Jahrhunderte hinweg die Kommunionfrömmigkeit und der regelmäßige Empfang des Leibes Christi als wunderbares Sakrament der Eucharistie.
Nach der Eucharistiefeier setzte Pfarrer Eder das Allerheiligste aus und spendete den Segen Jesu Christi.
Zu den festlichen Klängen des „Großer Gott, wir loben Dich“, gesungen von Pastoralreferentin Rosa-Maria Roth und Begleitung durch Organistin Evi Mauerer an der Orgel klang der Festgottesdienst aus.