Die Pfarrei Schönthal gibt das Ergebnis zur Wahl der Kirchenverwaltung von vergangenen Sonntag, 24. November bekannt. Für die kommenden sechs Jahre sind gewählt (alphabetisch gelistet): Maria Greil, Hans Rampf, Andreas Riederer und Martin Zangl. Als Ersatzmitglieder stehen Andrea Bruckmüller und Anna Zwicknagl zur Verfügung.

Im Rahmen des Jubeljahres „100 Jahre Pfarrei Döfering“ fand im gut gefüllten Döferinger Pfarrheim ein Vortrag zur kirchlichen Entwicklung der Pfarrei Döfering statt. Als Vortragende konnte Elfriede T. Dirschedl aktive Heimatforscherin, Autorin, 1. Vorstand der „Gesellschaft für Familienforschung in der Oberpfalz e.V.“ (GFO) und Leiterin der GFO-Familienforscher im Landkreis Cham gewonnen werden.

Döfering zeichnete sich immer durch engagierte Bewohner aus. Einer davon war der verstorbene Heimatforscher und Lehrer Sepp Schneider, dessen Erkenntnisse auch in dem Vortrag mit eingeflossen sind.

Nachdem die Ortschaft Döfering deutlich älter als 100 Jahre ist, machte es durch aus Sinn sich auch mit der bewegten Vergangenheit zu beschäftigen. Die Christianisierung unserer Gegend erfolgte vom Kloster Emmeram in Regensburg aus durch fränkische Missionare. Diese gründeten im Jahre 740 in Chammünster bei Cham ein Missionskloster („Cella apud Chambe“, das heutige Chammünster). Die Missionare bauten dort eine Kirche (die erste Kirche in unserer Gegend) und übernahmen die ganze Gegend als Missionsgebiet.

Im Jahre 975 wurde der Missionsbezirk Chammünster zu einem Pfarrbezirk, zu einer Pfarrei erhoben.

Jenseits des Schwarzach-Flusses sorgten die Augustiner des Klosters Schönthal für die Verkündigung und Festigung des Christlichen Glaubens von Ast bis Rötz, Heinrichskirchen und Hiltersried. So wurde der Fluss Schwarzach nicht nur Missionsgrenze, sondern auch Dekanatsgrenze für über 1.000 Jahre.

Ein Redemtoristenpater aus Cham, der einmal in Döfering einen Vortrag hielt, erklärte, daß Döfering schon 1010 eine Pfarrei gewesen sei.

Schwere Zeiten waren für die Pfarrei und die ganze Oberpfalz die Hussiteneinfälle. Am 1. Oktober 1427 brannte das Kloster und Dorf Schönthal nieder. Am Fronleichnamstag 1428 wurde die hiesige Gegend von den Hussiten überschwemmt. Damals gingen die Kirche und die Ortschaft Döfering in Flammen auf. Unter großen Mühen wurde sie anschließend wiederaufgebaut. Der Hügel von Döfering nach Haschaberg mit der Kapelle, dem Kreuzweg und dem Flurbereinigungsdenkmal hat heute noch den Namen „Hussenbierl“. Zwischendurch von 1545 musste man sich bis 1626 für 70 Jahre aufgrund der Zugehörigkeit zur Kurpfalz dem protestantischen Glauben des damaligen Landesherren Kurfürst Friedrich III.  anschließen ehe man unter Kurfürst Maximilian wieder zum katholischen Glauben wechselte. Im 30-jährigen Krieg verarmte die Pfarrei Döfering und wurde dann, nachdem sie sich keinen Pfarrer mehr leisten konnte durch den Pfarrer von Pemfling versorgt.

Um 1700 war die Kirche aus 1428/1430 so baufällig, dass diese neu gebaut werden musste.

1817 wurde die Kirche durch einen Sturm bei dem das Vordach wegrissen wurde schwer beschädigt und musste hernach repariert werden.

1854 fiel das Gotteshaus mitsamt den umliegenden Gehöften einem vernichtenden Großbrand zum Opfer, da das Feuerwehrwesen noch nicht eingeführt und nicht ausreichend Löschwasser zu Verfügung stand. Erst 1871 konnte die neu errichtet Kirche wieder eingeweiht werden.

Die wohlhabende, überwiegend bäuerliche Landgemeinde Döfering mit ihrem hohen Steueraufkommen wollte wieder einen eigenen Pfarrer haben. Die Errichtung einer eigenen Pfarrei oder Expositur wurden deshalb energisch angestrebt. Es wurde deswegen in Döfering ein Expositurhaus gebaut. Im Jahre 1900 war es fertig. Am 15.12.1901 kam provisorisch ein Expositus nach Döfering. Im Jahre 1903 wurde die Expositur förmlich errichtet.

Erst nachdem die Versorgung eines Pfarrers durch das im Volksmund Hafergeld, zu dem sich die örtlichen Anwesenbesitzer verpflichteten,  gesichert war, genehmigte die Regierung in München am 31. Oktober 1923 die Errichtung einer selbständigen katholischen Pfarrei in Döfering, die am 4. März 1924 von Bischof Antonius bestätigt wurde. So war Döfering nach 283 Jahren endlich wieder eine selbständige Pfarrei!

Im Rahmen der 900 Jahrfeier von Döfering im Jahr 1956 fand auch die Einweihung des Jugendheims statt. 1961/62 wurde die Kirche im damaligen modernen Stil umgebaut. Die Konsekration fand dann 1963 statt.

1987 wurde das Jugendheim aus 1956 renoviert und wurde in der Folgezeit von vielen Dorfgruppen rege genutzt.

1990/1992 wurde unter Pfarrer Erwin Bauer das Gotteshaus umgebaut und vergrößert. Dabei wurden auch die als Bausünde empfundene Renovierung aus 1962 wiedergutgemacht, denn nun wußte man was man nicht haben wollte. Nach der Einweihung wurden auch die acht hohen Kirchenfenster durch bunte Kirchenfenster mit Darstellungen der sieben Sakramente ausgestattet.

Von 1924 – 1987 leiteten die Pfarrer Johann Baptist Zierer, Franz Xaver Dietl, Hermann Bühl, Georg Regn, Adolf Saiko (1956-1987). 1987 wurde Pfarrer Erwin Bauer in Amt und Würden gesetzt.

Nach Verabschiedung von Pfarrer Erwin Bauer wurde von 2003 bis Ende 2006 Pfarrer Bede Nwancha als Seelsorger eingesetzt. Ab 2007 betreute der kroatische Pater Ivan die Pfarrei. 2008 wurde der Außenputz am Kirchenturm saniert. Im Oktober 2008 wurde dann mit Pfarrer Alfons Eder, der aktuelle geistliche der Pfarrei, installiert. Nachdem in Schönthal der Pfarrhof des Seelsorgeeinheit eingeweiht wurde, war für den in Döfering bestehenden Pfarrhof keine Verwendung. Da auch das Jugendheim nicht mehr als zeitgemäß angesehen werden konnte, entschied sich die Kirchenverwaltung beide Gebäude abzureißen und durch ein modernes Pfarr-, Dorf, und Jugendheim zu ersetzen, welches 2014 eingeweiht wurde. Seit 2013 wurden dann das Ehepaar Anna und Konrad Hupf als Mesnerin und Hausmeister angestellt.

 

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