Den Toten von Terror und Krieg gedacht
Die Pfarrei Döfering gedachte den Toten der beiden Kriege. An der Feierstunde nahmen die FFW, der Burschenverein, die KLB sowie die MMC jeweils mit einer Fahnenabordnung sowie die Bläsergruppe um Rudi Zwicknagl teil.
Pfarrer Alfons Eder zitierte zuerst aus einem jüdischen Lied: Auf dem Wagen liegt ein Kälblein gebunden mit einem Strick! Das Lied wurde vor zwei Wochen im Chamer Stadtpark am Montag den 09.11. angestimmt als sich rund 50 Leute an einem Gedenkstein versammelten. In der Inschrift wird an die in der Nazizeit vertriebenen und ermordeten ca. 70 Mitbürger von Cham erinnert. Nach dem Krieg war die jüdische Gemeinschaft ausgelöscht. Der 09.11 steht für Reichsprognomnacht am 09.11.1938 an dem der Holocaust seinen Anfang nahm. Die deutschen die zusahen fühlten sich unwohl aber sie schwiegen. Die Auslöschung von 6 Mio. Juden begann an diesem Tage. Das wehrlose Kälblein spielt auf diese Situation an. Der nach dem Krieg entstandene Staat Israel möchte heute aus Erfahrung aus dieser Zeit nie wieder in eine Opferrollen kommen, und antwortet daher auf Angriffe auf Israel mit harter Hand. Übertragen will Israel nie wieder ein gefangenes und wehrloses Kälbchen sein.
Auch bei uns ist Antisemitismus heute wieder aktuell und die Polizei muss Synagogen bewachen auch die in Regensburg. Das zweite Vatikanische Konzil hatte mit christlichen Anitjudaismus beendet. Den Jesus war bis zu seinem Sterben Jude und wir alle sind von der Religion her Semiten. Das bedeutet aber nicht, dass man an eine israelischen Regierung Kritik üben darf.
Nationalismus führte zu zwei Weltkriegen! Warum folgen Menschen auf heute immer wieder politischen Verführern?
Am Kriegerdenkmal fand dann das offizielle Gedenken statt. Kirchenpfleger Sepp Schneider begrüßte im Namen von Bürgermeister Ludwig Wallinger die versammelte Gemeinde.
Nur wenige Zeitzeugen der Weltkriege leben noch. Deshalb ist die Auseinandersetzung mit den Themen Krieg und Frieden wichtiger denn je. Auch wenn der Volkstrauertag kein gesetzlicher Feiertag ist, sollten wir uns nicht nur heute Zeit nehmen, uns zu erinnern. Denn das Grauen nimmt kein Ende. Derzeit müssen wir wieder täglich Bilder aus der Ukraine sehen, von denen wir gehofft hatten, dass sie sich gerade auf unserem Kontinent niemals wiederholen. Und ein Ende ist nicht absehbar. Doch Frieden wird es nicht ohne Gerechtigkeit geben. Frieden ist in den demokratischen Gesellschaften mit den Begriffen Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte verbunden.
Unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern; und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.
Hoffnung treibt das Gute an. Wir brauchen mehr davon. Wer hofft, will Tatsachen nicht hinnehmen, sondern verändern. Neben Trauer, Wut und Angst muss Hoffnung demnach einen festen Platz in unserer Gesellschaft einnehmen.