Oh du fröhliche, gnadenbringende Osterzeit – gemeinsames Osterfrühstück
Schönthal. Die Pfarrei Schönthal hat mit der Auferstehungsfeier am frühen Ostersonntagmorgen das Osterfest als Höhepunkt des Kirchenjahres feierlich begangen. Die freudige Nachricht von der Auferstehung Jesu wurde von Pfarrer Alfons Eder verkündet. Er beschrieb Ostern als Mitte und Höhepunkt zwischen Weihnachten und Pfingsten, an dessen Nagel die ganze Christenheit hänge.
Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg“, verkündete Pfarrer Eder freudig die frohe Botschaft von der Auferstehung. Die Feierlichkeiten hierzu eröffnete der Geistliche mit der Segnung des Osterfeuers und dem Lobpreis der Osterkerze vor der Pfarrkirche und dem „Exultet“ – dem großen österlichen Lobgesang. Mit dem dreimaligen Ruf „Lumen Christi“ und der Antwort „Deo gracias“ hielt das Feuer der Osterkerze Einzug in die noch dunkle Pfarrkirche Die vielen Ministranten gaben es an die versammelten Gläubigen weiter und erhellten das Gotteshaus im Kerzenlicht der Osternacht.
Von Gottes Schöpfung, der Befreiung und der Flucht der Israeliten aus Ägypten durch das Rote Meer zeugten die Lesungen als zentrale Stellen aus dem Alten Testament. Die Lesung aus dem Neuen Testament verkündete die Befreiung vom Bösen durch die Anteilnahme am Tod und der Auferstehung Jesu aller Getauften. Im Evangelium verlas Pfarrer Eder die freudige Osterbotschaft der Auferstehung Jesu von den Toten. „Erschreckt nicht, er ist auferstanden“ verlautete die Frohbotschaft des Engels vor dem leeren Grab an die an die Grabstelle gekommenen Frauen.
Seine Osterpredigt begann Pfarrer Eder mit dem heutigen Weihnachtslied „Oh du fröhliche“. Als 2016 der Kirchenchor im thüringischen Weimar dieses Lied in der Osternachtsfeier gesungen habe sei ein Raunen durch die Kirche gegangen. In den Strophen des gesungenen Liedes habe es allerdings „gnadenbringende Osterzeit, Christ ist erstanden“ geheißen. Zudem sei vielen nicht bekannt, dass es sich bei dem Lied früher um ein Allfeiertagslied gehandelt habe. Die erste Strophe sei Weihnachten, die zweite Strophe Ostern und die dritte Strophe Pfingsten gewidmet gewesen. Ostern und die Auferstehung Jesu als Nagel, an dem das Christentum hänge, sei als Höhepunkt und Mitte des gesamten Kirchenjahres eingerahmt von Weihnachten und Pfingsten zeitlich und vom Rang treffend in der ursprünglichen Liedfassung. Das reine Weihnachtslied sei von Johann Daniel Balk geschrieben worden. Obwohl vier seiner Kinder an Typhus gestorben seien habe der evangelische Kirchenlieddichter an der überschäumenden und fröhlichen Gottesgewissheit festgehalten. Selbst der deutsche Schriftsteller Rainer Kunze, der sich nicht als Christ bezeichnete, sei angetan gewesen von den Glocken, die sich angesichts des leeren Grabes vor Freude überschlugen, und dem seit 2000 Jahren währenden Staunen.
Nach der mit geweihten Osterwasser vorgenommenen Segnung der Gläubigen bekräftige die Pfarrgemeinde den in der Auferstehung geschenkten Glauben im Taufbekenntnis und der gemeinsamen Feier der Eucharistie.
Der Kirchenchor Schönthal unter Leitung von Edith Pongratz und Rudi Gilch an der Orgel bildeten eine festliche Kulisse für den Gottesdienst. Musikalisch brachte der Chor die Botschaft der Auferstehung zum Ausdruck. Mit dem Gloria der lateinischen Messe hielten auch die Glocken und die Orgel wieder Einzug in das Gotteshaus.
Im Anschluss an die Auferstehungsfeier war die Kirchengemeinde vom Pfarrgemeinderat zum gemeinsamen Osterfrühstück in den Augustinersaal des Pfarr- und Jugendheims geladen. Pfarrer Eder sprach das Segensgebet und eröffnete das reichhaltige Buffet das mit einer großen Auswahl an Wurst und Käse, Kuchen und Obst, oder auch einem Glas Sekt aufwartete.