Pfarrgemeinde Schönthal begeht Gedenktag des Heiligen Sebastian – Sebastianibruderschaft seit 300 Jahren
Zurückführend auf die Pestzeit wird der Heilige Sebastian als Märtyrer, Nothelfer und Pestheiliger verehrt. Als „Mann mit festem Rückgrat“, der sich gerade im Glauben nicht verbiegen ließ, bezeichnete Pfarrers Alfons Eder den ehemaligen Offizier Sebastian im Festgottesdienst anlässlich seines Gedenk- und Namenstags. Dieser wird am 20. Januar begangen und kommt im Zusammenschluss zu einer Sebastianibruderschaft zum besonderen Ausdruck.
Eingeführt wurde die Sebastianibruderschaft im Jahr 1723 unter Papst Innozenz XIII und besteht damit in diesem Jahr seit 300 Jahren. Von Pfeilen durchbohrt wird der Heilige Sebastian in der Pfarrkirche Schönthal am rechten Seitenalter dargestellt. Festlich geschmückt zeigte sich dieser zum am Sonntag gefeierten Hochfest mit Prozession und Gedenken an die verstorbenen Mitglieder. Die Prozession konnte in diesem Jahr nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wieder als gelebtes Glaubenszeugnis stattfinden. Diesen von Sebastian gelebten Glauben brauche es auch und gerade heute, so Pfarrer Eder in seinen begrüßenden Worten zu Ehren des großen Glaubensboten und Märtyrers.
Diakon Alfons Eiber, der gemeinsam mit Pfarrer Eder den Gottesdienst zelebrierte, erinnerte in seiner Predigt an das Leben des heiligen Sebastian und seinen unbeirrbaren Glauben. Während der großen Christenverfolgung 288 unter Kaiser Diokletian habe Sebastian sein Leben mit und durch Jesus geführt und seinen Glauben dennoch gelebt. Gegen alle ausgesprochenen Drohungen und rohe Gewalt des Kaisers „leistete er verbalen Widerstand und mit Überzeugung ging er in den Tod.“ Bis zu seinem schmerzhaften Ende habe er seinen Alltag so christlich es nur ging gelebt. Auch wenn heute in Europa keine direkte Christenverfolgung herrsche, komme es weltweit zur Unterdrückung und Bedrohung von Christen. Hoffnungsvoll gelte noch immer Sebastians Ausspruch „Ich fürchte kein Unheil, denn du mein Jesus, bist bei mir.“ Dies sei vor allem dann der Fall, wenn das Zeugnis aus Liebe gegeben werde. Der Tod sei zwar schlimm, aber die Liebe könne er nicht zerstören. An die Gottesdienstbesucher appellierte Diakon Eiber, Zeugen Christi zu sein und sich den Heiligen Sebastian zum Vorbild zu nehmen.
Der Festgottesdienst, der vom Kirchenchor Schönthal unter Leitung von Edith Pongratz mit Sebastiansliedern und der „Bauern-Messe“ feierlich gestaltet wurde, fand seinen Abschluss in einer kurzen Prozession mit dem Allerheiligsten durch den Ort. Voran führte das Bildnis des Heiligen Sebastian.
Zurück in der Pfarrkirche beschloss das „Großer Gott wir loben dich“ das ehrwürdige Hochfest, das schon wegen der Jahrhunderte währenden Tradition mehr Gottesdienstbesucher und Teilnehmer an der Prozession verdient hätte. Zeitgeist und die Folgen der Corona-Pandemie hinterlassen inzwischen auch hier ihre Spuren und liesen zahlreiche Kirchenplätze unbesetzt. Pfarrer Eder dankte dennoch allen für die Mitwirkung und Gestaltung sowie Diakon Alfons Eiber für die Konzelebration. Nach dem Gottesdienst bestand die Möglichkeit sich in die Sebastianibruderschaft neu aufnehmen zu lassen.