„Gottes Sohn geboren in Armut“
Kinderkrippenspiel und Weihnachtsgottesdienste überbringen frohe Botschaft
Schönthal „Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, wir haben seine Herrlichkeit geschaut“ , mit dieser Verkündigung hat das Johannes Evangelium zum Festgottesdienst am Christtag, dem ersten Weihnachtsfeiertag, die frohe Botschaft von der Geburt Jesu als Gottes Sohn in die Pfarrei Schönthal gebracht. Auch wenn „Weihnachten keine heile Weltgeschichte“ sei, wie es Pfarrer Eder nüchtern umschrieb, liesen sowohl die Kinderkrippenfeier am Heiligen Abend wie auch die Festgottesdienste Gottes Wille „auf ein Leben voll Friede und Hoffnung, Freude und Licht“ zu.
Die Verkündigung von der Geburt Jesu und die vorhergehende Herbergssuche von Maria und Josef wurden in der am Heiligabend spät nachmittäglichen Kinderkrippenfeier nachempfunden. In einem Mitmach-Krippenspiel durften die Andachtsbesucher zusammen mit Gemeindereferentin Rosa-Maria Roth und dem Team der Familiengottesdienste an der Suche nach einer Unterkunft teilhaben und waren in die Erzählung der Frohbotschaft eingebunden. Endlich sei Weihnachten meinte Roth und endlich sei alles vorbereitet, endlich Ferien für die Kinder und endlich gehe ein schwieriges Jahr zu Ende. Dennoch sollte das Wort dieses Tages „unendlich“ lauten. Unendlich sei das Wunder, das an Heilig Abend gefeiert werde, unendlich groß sei Gottes Liebe, unendlich groß die Freude und unendlich dürfe das Vertrauen in Gott sein.
Dieses Vertrauen wünschte auch Pfarrer Alfons Eder den Gläubigen in seiner Weihnachtsansprache, trotz der Corona-Pandemie. Gottes Sohn sei in einem kaputten Haus, einer Ruine oder einer Höhle in Armut, ohne Sicherheit und Schutz zur Welt gekommen. Diese Situation des Ausgesetztseins treffe derzeit auf die Gefühlslage vieler Menschen zu. Jahrzehntelang habe man sich in einem komfortablen Welthaus sicher gefühlt. Dieses Welthaus sei plötzlich zu einer Ruine der Ungewissheit geworden. Heute fühlten sich die Menschen ausgesetzt und verloren. Weihnachten sei ebenfalls keine heile Weltgeschichte, werde Jesus doch in einem Stall und nicht in einem Palast geboren. Er teile damit das Leben der Menschen, besonders die Armut des Daseins. Vielleicht könnten die Gottesdienstbesucher trotz allem aber sinnbildlich einen Strohhalm der Hoffnung, der Herzlichkeit und des Gottvertrauens aus der Krippe mit nach Hause nehmen, eben frohe Weihnachten – trotz allem.
Trotz allem auch waren die Gottesdienstfeiern in diesem Jahr nach den gegebenen Möglichkeiten und der notwendigen Anmeldung sehr gut besucht und nahezu alle möglichen Sitzplätze belegt. An die musikalische Gestaltung der Gottesdienste waren ebenfalls besondere Bedingungen geknüpft. Instrumental begleiteten in der Kinderkrippenfeier Annika Wutz mit E-Piano, Sophia Wutz und Jasmin Ruhland mit Querflöte und Anna-Lena Zangl an der Orgel. Organistin Evi Mauerer sorgte zusammen mit Gemeindereferentin Rosa-Maria Roth am ersten Weihnachtsfeiertag und Kirchenchorleiterin Edith Pongratz mit einem Teil des Schönthaler Kirchenchores am zweiten Weihnachtstag für einen festlichen musikalischen Rahmen.